SCHULBANK Stipediaten in Iringa, Tansania

Die allgemeine Definition einer Patenschaft bei Wikipedia trifft das SCHULBANK-Konzept schon sehr gut. Sie bezeichnet eine Patenschaft als eine freiwillige Übernahme einer Fürsorgepflicht.
Genauer: Bildungspaten aus der SCHULBANK-Familie unterstützen Halb- und Vollweisen in Tansania in der Finanzierung einer hochwertigen Bildung, von der Grundschule bis zu ihrem Berufseinstieg.

Dabei fokussiert sich die Unterstützung des Bildungspaten immer auf eine oder einen im Vorfeld ausgewählte Stipendiatin bzw. Stipendiaten. Übernommen werden hierbei alle Schulgebühren, die im Laufe der individuellen Bildungswegs anfallen. Im Durchschnitt deckt der Patenschaftsbeitrag alle Kosten in ihrer Höhe ab. Sollte im Laufe der Ausbildung Schulgebühren niedriger oder höher ausfallen, so werden diese Mittel über einen Bildungsfonds (Pool der Überschüsse) gesammelt bzw. bereitgestellt.

Bildungspaten finden sich in einer Solidargemeinschaft wieder, in der neben den Bildungspaten auch Elternteile, Verwandte der Stipendiaten und unserer Partnerschulen einen finanziellen Beitrag zur Bildung beitragen. So verpflichten sich Elternteile, Waisenhäuser oder Verwandte zur Übernahme der Schulnebenkosten und Partnerschulen reduzieren ihre Schulgebühren für Stipendiaten und Stipendiatinnen von SCHULBANK.

Im Rahmen unseres Stipendienprogramms geben wir den Stipendiaten das Versprechen, sie bis zu ihrem Berufseinstieg zu unterstützen. Diesem Versprechen folgt auch der überwiegende Teil unserer Bildungspaten. Wird die Patenschaft eines Erstklässlers übernommen, so kann eine Patenschaft sogar bis zu 15 Jahre dauern. Aber auch das gemeinsame Erzielen von Etappenzielen, wie das Erreichen des Abiturs kann ein schöner Rahmen einer Patenschaft sein.

Selbstverständlich können sich die finanziellen Verhältnisse eines Paten verändern und zu einem vorzeitigen Ende der Unterstützung führen. Auch für diese Situationen werden wir eine Lösung finden. Wir möchten nur jeden Interessierten bitten, sich vor Annahme dieser Fürsorge in sich zu gehen und zu prüfen, ob die Bereitschaft für eine langfristige Patenschaft vorhanden ist. Nur so können wir einen nachhaltigen Betrieb des Stipendienprogramms gewährleisten.

Seit nunmehr knapp einem Jahrzehnt hat SCHULBANK es geschafft, den Patenschaftsbeitrag trotz steigender Schulkosten und der natürlichen Entwicklung der Schülerinnen und Schüler in kostenintensivere Bildungseinrichtungen, bei monatlich 40 EUR stabil zu halten. In Einzelfällen (Elternteile können keine Schulkleidung übernehmen) kann es vorkommen, dass nach Absprache ein höherer Beitrag freiwillig übernommen wird.

Gegenüber unseren Paten ist die ausschließliche Verwendung ihrer Beiträge für die Deckung der Schulgebühren ein wichtiges Versprechen. Jede Zahlung für einen Stipendiaten wird bei SCHULBANK dokumentiert und kann jederzeit von Paten eingesehen werden. Alle weiteren Kosten für Personal, Miete etc. werden durch einmalige Spendenzahlungen abseits der Patenschaften bestritten.

Sicherlich kennen Sie die großen Hilfsorganisationen und ihre Kinderpatenschaften. Hier wird die emotionale Bindung zu Patenkindern genutzt, um regelmäßige Spenden für größere Projekte im Dorf oder der Stadt des Patenkindes zu akquirieren. Im Gegenzug erhalten die Paten die Möglichkeit, schriftlichen Kontakt zum Patenkind aufzunehmen und in Retour ein jährliches Dankesschreiben der Patenkinder zu Weihnachten.

Uns geht es an dieser Stelle nicht um die Diskreditierung dieses Vorgehen. Vielmehr haben wir in den vergangenen Jahren gelernt, wie sich Paten und Stipendiaten mit dieser „Fernbeziehung“ fühlen, und Entscheidungen daraus abgeleitet.

Um es kurz zusammenzufassen: Ein bspw. zehnjähriges Kind kann sich nicht in die Lebenswirklichkeit eines Europäers hineinversetzten und dieser ebenso wenig in die eines tansanischen Kindes.
Neben Frustration bleibt vor allem auf tansanischer Seite ein beklemmendes Gefühl zurück: Scharm und das bedrückende Gefühl, sich gegenüber den westlichen Unterstützern immer eine Dankeshaltung einnehmen zu müssen. Bei der jahrzehntelangen Unterstützung durch die westliche Welt, ist diese Haltung zu einem Reflex geworden.

Wir möchten die junge Generation dabei unterstützen, sich das Gefühl der Abhängigkeit abzustreifen und uneingeschränkt sich dem Aufbau ihrer Zukunft zu widmen, ohne sich dabei in einem Korsett zu fühlen. Daher unterlassen wir als Bindeglied zwischen Paten und Stipendiaten mittlerweile die bewusste Kontaktaufnahme und etablieren eine rationale Betrachtung der Patenschaft als das, was sie im besten Fall sein kann: eine finanzielle Fürsorge.

Die Informationen für unsere Bildungspaten reduzieren wir auf die schulische und gesundheitliche Entwicklung des Stipendiaten sowie über die Stabilität ihres sozialen Umfelds. Drei Aspekte, die wir in unserem Mentoring kontinuierlich überprüfen. Und wenn eine Patenschaft beendet wird, erhalten Stipendiat/innen immer die Möglichkeit, direkt Kontakt aufzunehmen und sich für die Unterstützung zu bedanken.

Abschließend sei noch erwähnt, dass Bildungspaten jederzeit willkommen sind, unser Büro in Iringa zu besuchen, sich ihr eigenes Bild über unsere Arbeit zu machen und selbstverständlich auch ihren/ seinen Schützling begleitet kennenlernen zu dürfen.

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Wie hilft eine Patenschaft

Patenschaften sind für SCHULBANK ein wichtiger Baustein unserer Finanzierung. Schulter an Schulter mit Elternteilen, Schulen, Waisenhäusern u.v.a. werden die Schulkosten gemeinsam gestemmt. So sind rund die Hälfte der Kosten bereits durch tansanische Beteiligung gedeckt. Solidarische Hilfe nennen wir das.

Für unsere Bildungspaten ist dies eine Art der Unterstützung, bei der sie die Wirkung ihrer Unterstützung unmittelbar und trotzdem mit angemessener Distanz verfolgen können. Unsere Bildungspatenschaften unterscheiden sich bewusst von typischen Kinderpatenschaften.

Verena Kösters, SCHULBANK e.V.

Auf einen Blick

  • Patenschaft ist eine Übernahme einer finanziellen Fürsorge
  • Finanziert wird ein hochwertiger Bildungsweg für Halb- und Vollwaisen
  • Patenschaftsbeiträge werden ausschließlich für Schulkosten verwandt
  • Bildungspaten tragen rund 50% der Kosten
  • Zeitraum einer Bildungspatenschaft ist frei wählbar
  • Unterstützung mit angemessener Distanz verfolgen

Häufige Fragen

Selbstverständlich. Hierzu dient unter anderem das erste Kennenlern-Telefonat. Hier können Sie uns mitteilen, ob Sie bspw. einen Stipendiaten oder eine Stipendiatin unterstützen möchten, und in welchem Bildungsschritt (Grund-, Sekundarschule, Universität etc.)  Sie unterstützen möchten.










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