Rozii’s Gedanken zur polygamen Ehe.

Edgar trifft unsere Massai Stipendiatin Rose

Roziiii… so nennen sie sie in ihrem Dorf Ilambilole – Iringa Rural. Sie ist das zehnte von insgesamt 15 Kindern in einer großen Familie mit einem Vater und vier Ehefrauen. Ihre Mutter ist die älteste der Frauen ihres Vaters.

Am 12. Januar 2024 wurde Rose 17 Jahre alt (nachträglich alles Gute zum Geburtstag!). In diesem Jahr besucht sie die zehnte Klasse an der St. James Kilolo Secondary School. Rose sagt, sie nutzt weiterhin die Bildungschancen, die ihr durch Schulbank eV geboten werden, und sie verfolgt entschlossen ihren Traum, nach ihrem Universitätsstudium Gemeindeentwicklungsoffizierin zu werden.

Sie kritisiert eine Tradition der Maasai, bei der Männer viele Frauen heiraten und viele Kinder zeugen, die sie jedoch nicht angemessen versorgen können. In ihrer eigenen Familie hat ihr Vater zum Beispiel vier Ehefrauen und insgesamt 15 Kinder, darunter fünf Jungen und zehn Mädchen. In der heutigen Welt bedeutet dies oft, dass Frauen und Kinder ihre Freiheit verlieren und grundlegende Bedürfnisse wie Unterkunft, Nahrung, Gesundheitsversorgung und eine gute Ausbildung nicht ausreichend gedeckt werden. Roses Traum ist es, eine umfassende Universitätsausbildung in den Sozialwissenschaften zu absolvieren und dann die beste Botschafterin ihrer Maasai-Gemeinschaft zu sein. Sie möchte veraltete Traditionen ansprechen, die in der modernen Welt nicht mehr zeitgemäß sind.

Früher gab es in den Maasai-Traditionen viel Vertrauen in Ehen mit mehreren Frauen, aber heute sind solche Beziehungen oft von Misstrauen geprägt. Dies kann zu sexuell übertragbaren Krankhei

ten wie HIV & AIDS führen und Familienkonflikte mit schwerwiegenden Auswirkungen auf die Kinder hervorrufen. Trotz ihrer Kritik an solchen Ehen genießt Rose ihr Familienleben, da in ihrer Familie viel Liebe herrscht. Jede Ehefrau hat ihre Aufgaben wie Kochen, Baden, den Schutz und die Erziehung der Kinder, ohne Unterschiede zu machen.

An der Schule ist Rose eine herausragende Schülerin, sowohl in akademischer als auch in Verhaltensweise. Im letzten Jahr erzielte sie in den nationalen Prüfungen eine Eins mit 9 Punkten. In ihrer Freizeit spielt sie gerne Volleyball und wird an ihrer Schule als „General der Armee“ bezeichnet, weil sie es nicht mag, wenn wichtige Dinge schief laufen. Ich wünsche Rose alles Gute bei der Verwirklichung ihrer Träume.

Edgar Mgembe